Dr. John C. Lowe hielt im Mai 2000 in Grenoble/Frankreich auf einer Konferenz der „French Fibromyalgia Association of Région Rhône-Alpes“ einen Vortrag über seine Fibromyalgie-Forschungen.

Er sagte, in den späten 80er Jahren fiel ihm das erste Mal auf, dass euthyreote Fibromyalgie-Patienten (mit normalen Schilddrüsen-Bluttestergebnissen) die gleichen Symptome zeigten, die Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion hatten.

Die Behandlung der Fibromyalgie beinhaltet neben T3 only in supraphysiologischen Dosierungen (Hochdosistherapie) auch eine gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Behandlungen bei einem Physiotherapeut und das Absetzen von Stoffwechsel verlangsamenden Medikamenten.

Auf der Suche nach einer Antwort darauf kam Dr. Lowe schliesslich in Kontakt mit Forschern, die eine Schilddrüsenhormonresistenz erforschten. Einer davon war Steve Usala, der als erstes eine Verbindung zwischen dem c-erbAß Gen und einer Schilddrüsenhormonresistenz herstellte. Er war auch der Erste, der eine Mutation an diesem Gen feststellte. Inzwischen kennt man mehr als 100 verschiedene Mutationen an diesem Gen.

Aufgrund dieser Forschungen begannen Dr. Lowe und seine Kollegen 1990 eine T3 only Behandlung von 77 euthyreoten weiblichen Fibromyalgie-Patienten.

Diese Behandlung basierte auf Dr. Lowes Hypothese, dass diese Patienten an einer teilweise zellulären Resistenz gegen Schilddrüsenhormone litten. 

Insgesamt wurden 77 Fibromyalgie-Patienten mit T3 only behandelt:

– Bei 19 Patienten = 25% konnte T3 only nicht gegen Fibromyalgie helfen.  
– Bei 58 Patienten = 75% wurden die Symptome der Fibromyalgie mit T3 only in unterschiedlichem      Ausmaß signifikant verbessert.

Bei diesen 58 Patienten, die eine Verbesserung ihrer Fibromyalgie durch T3 hatten, hat man mit einem  Algometer die 18 typischen tender points (Schmerzpunkte) jeweils vor und nach der Behandlung mit T3 only gemessen. Die Schmerzgrenze der Patienten mit T3 only verbesserte sich dabei signifikant.

Effektive Dosierungen von T3 only lagen zwischen 75 mcg und 150 mcg T3.  
Die meisten Patienten verbesserten ihre Symptome mit Dosierungen zwischen 81,25 mcg und 100 mcg pro Tag.

Seit dieser ersten offenen Studie haben Dr. Lowe und seine Kollegen auch weiterhin euthyreote Fibromyalgie-Patienten mit T3 only behandelt, da sie davon ausgehen, dass Fibromyalgie-Patienten in der Mehrzahl an einer Schilddrüsenhormonresistenz leiden.

Dr. Lowe und seine Kollegen haben die Erfahrung gemacht, dass etwa 75% aller euthyreoten Fibromyalgie-Patienten mit einer T3 only Behandlung eine deutliche Verbesserung oder sogar eine vollständige Erholung ihrer Fibromyalgie erleben.

Die meisten Patienten, betont Dr. John C. Lowe, benötigen supraphysiologische Dosierungen (Hochdosistherapie) mit T3 only.

Dr. Lowe und seine Kollegen sind überzeugt, dass die Patienten mit Fibromyalgie, die auf supraphysiologische Dosierungen mit T3 only positiv ansprechen, an einer Schilddrüsenhormonresistenz leiden.

Kriterien, die für eine Schilddrüsenhormonresistenz sprechen

Vier Kriterien müssen für eine Schilddrüsenhormonresistenz nach Dr. Lowe erfüllt sein:

1. Der Patient ist euthyreot vor Beginn der Behandlung mit T3 only. Euthyreot = alle Bluttests der Schilddrüsenfunktion einschliesslich einem TRH-Stimulationstest zeigen keine Schilddrüsenunterfunktion mehr an.


2. Die Symptome des Patienten zeigen eine deutliche oder vollständige Verbesserung der Fibromyalgie-Symptome unter supraphysiologische Dosierungen von T3 only.


3. Der Patient hat nach dem Beginn mit einer T3 only Behandlung einen extrem hohen Blutspiegel von freiem T3.


4. Der Patient zeigt trotz des hohen fT3-Spiegels keinerlei Hinweise auf eine Gewebe-Thyreotoxikose (extreme Schilddrüsenüberfunktion), alle biochemischen Tests mit einem seriellem EKG, Serum und Urin sowie Knochendichtemessungen bleiben normal.

Quelle

https://www.tpauk.com/docs/dr-john-c-lowe-theoretical-papers.pdf

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