Mary Shomon hat in ihrem Artikel: „Do You Need Preventive Thyroid Treatment?” über 3 Studien zum TSH geschrieben. 

Erste Studie zum TSH und Antikörper

Studie 1 wurde 2005 auf einer Tagung für Endokrinologen vorgestellt.

Es wurden für diese Studie Hashimoto-Patienten mit synthetischem T4 (Levothyroxin) behandelt, obwohl deren TSH normal war, jedoch erhöhte Schilddrüsenantikörper vorhanden waren.

Die Hälfte der Patienten bekam 6 Monate lang T4, die andere Hälfte der Patienten bekam keine Schilddrüsenhormone.

Die Antikörper sowie Schilddrüsenwerte aller Patienten wurden vor Studienbeginn und noch einmal nach 6 Monaten getestet.

Bei den Patienten, die trotz normalem TSH-Wert 6 Monate lang T4 bekommen hatten, verringerte sich deutlich die Menge an Antikörpern im Blut.

DIe TSH-Werte bei den mit T4 behandelten Patienten sanken im Schnitt auf 0,5.

Bei der unbehandelten Patientengruppe stiegen während der 6 Monate Studienzeit bei einigen Teilnehmern die Antikörper im Blut sogar an. Es gab keine Abnahme der Antikörper. Der Durchschnitts-TSH lag in dieser Gruppe bei ca. 2,5.

Die Forscher schlossen aus dieser Studie, dass bei Hashimoto mit Antikörpern eine vorbeugende Behandlung mit Schilddrüsenhormonen auch schon bei normalem TSH das Voranschreiten der Autoimmunkrankheit verlangsamen kann.

Zweite Studie zum TSH und Antikörper

Bei Studie 2 berichteten im März 2001 deutsche Forscher in der Zeitschrift “Thyroid”, dass sie ebenfalls Hashimoto-Patienten mit Schilddrüsenantikörpern, aber normalem TSH, in 2 Gruppen unterteilten und eine Gruppe davon 1 Jahr lang mit T4 (Levothyroxin) behandelten, während die andere Gruppe keine Behandlung bekam.

Am Ende des Jahres stellten die Forscher fest, dass in der Gruppe mit T4-Medikation die Antikörper signifikant verringert wurden, während die Antikörper in der Gruppe ohne Medikation gleich hoch blieben oder noch höher gestiegen waren.

Die Forscher schlossen daraus, dass eine vorbeugende Behandlung von Hashimoto-Patienten mit normalem TSH möglicherweise die Weiterentwicklung einer Hashimoto-Erkrankung stoppen könnte oder die Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion verhindern könnte.

Dritte Studie zum TSH und Schilddrüsen-Antikörper

Mary Shomon schreibt weiter, dass im Jahr 2016 in einer weiteren Studie japanische Forscher herausgefunden haben, dass die Behandlung mit T4 (L-Thyroxin) die Häufigkeit von Hashimoto Thyreoiditis verringern kann und die Symptome der Autoimmunerkrankung lindern kann.

In der Studie bekam die eine Hälfte der Gruppe mit normalem TSH 15 Monate lang eine Behandlung mit T4 (Levothyroxin), die andere Gruppe bekam keine Behandlung. 

In der Gruppe mit T4-Behandlung im Vergleich zur unbehandelten Studiengruppe war nach 15 Monaten der TSH signifikant niedriger, das freie T4 signifikant höher und die Tg-Antikörper sowie die TPO-Antikörper wurden unter T4 -Behandlung reduziert.

Auch die Größe der Schilddrüse nahm unter T4-Behandlung ab im Gegensatz zur unbehandelten Studiengruppe: Deren Schilddrüse nahm an Größe sogar noch.

Die Forscher schreiben weiter, dass eine Behandlung mit T4 bei Patienten mit Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion zwingend vorgeschrieben ist, es jedoch umstritten ist, bei noch normalem TSH schon mit T4 zu behandeln, obwohl bereits Tiermodelle zeigen, dass eine T4-Behandlung den Autoimmunprozess hemmen kann.

Haben sie Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion und der TSH ist normal?

Testen Sie Ihre Schilddrüsenfunktion einmal mit dem Selbsttest nach Dr. Broda Barnes.

Oder machen Sie den Schilddrüsen-Selbsttest nach Dr. Rind.

Bestehen sie darauf, ihre Schilddrüse auch auf alle 3 Antikörper hin (TRAK, TPO-AK, Tg-AK) untersuchen zu lassen und verweisen sie ggfs. auf die Forschungsarbeiten.

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Quelle

„Do You Need Preventive Thyroid Treatment?” 

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