Broda Barnes Publikationen haben bis heute viele Kliniker dahingehend beeinflusst, die Basaltemperatur zur Diagnose und Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion zu messen.

Broda Barnes empfahl damals die Messung in der Achselhöhle mit einem Quecksilberthermometer.

Quecksilberthermometer sind heutzutage aber zb. in den USA verboten. Stattdessen werden Galinstan-Thermometer oder elektronische Thermometer bevorzugt.

Dr. Lowe hat 2009 eine Studie gemacht, um Messungen mit einem Galinstan-Thermometer mit elektronischen Thermometern zu vergleichen.

Um Abweichungen bei den Versuchspersonen zu vermeiden, wurden alle Messungen stets unter der linken Achselhöhle vorgenommen. Es wurden zeitgleich jeweils 10 Messungen mit je einem Galinstan-Thermometer und je einem elektronischen Thermometer vorgenommen.

Dabei wurden 2 verschiedene elektronische Thermometer mit 2 verschiedenen Galinstan-Thermometern getestet.

Gibt es Alternativen zum Quecksilber-Thermometer?

Die Temperaturbestimmung mit elektronischen Thermometern verglichen mit Galinstan-Thermometern aus immer der gleichen Achselhöhle einer Versuchsperson waren konsistent genug, um in der klinischen Anwendung sicher und verlässlich zu sein.

Bei einem Galinstan-Thermometer wird genau so wie bei einem Quecksilber-Thermometer die Flüssigkeit vor der Messung heruntergeschüttelt.

Galinstan ist ein flüssiger Quecksilber-Ersatz.

Laut Dr. Lowe eignen sich Galinstan-Thermometer genau so sicher zur Messung der Basaltemperatur wie herkömmliche Quecksilber-Thermometer.

Basaltemperatur oral oder in der Achselhöhle messen?

Weiterhin schreibt Dr. John C. Lowe, dass eine orale Messung der Basaltemperatur nicht immer sicher ist. Der Grund ist, dass die orale Temperatur aufgrund von sich oft wiederholenden subklinischen Entzündungen zu sehr variieren kann im Vergleich zur axillaren Temperatur. 

Dr. Lowe führt eine Studie aus Tel-Aviv(1) an, die zeigte, dass eine subklinische orale Mukositis die orale Temperatur erhöhte, nicht jedoch die axillare Temperatur. Außerdem kann lt. dieser Studie eine hohe Konzentration von inhalierten Allergenen in ländlichen Gebieten oder sehr viel inhaliertem Feinstaub in Ballungsgebieten ebenfalls eine subklinische orale Mukositis hervorrufen.

Eine subklinische Mukositis ist eine leicht verlaufende Mundschleimhautentzündung, die klinisch nicht oder nur sehr schwer erkennbar ist. 

Hier darf jeder seine eigene Entscheidung über den Ort der Messung der Basaltemperatur treffen, es gibt für beide Möglichkeiten, oral als auch in der Achselhöhle, gute Argumente.

Dr. Lowe empfiehlt offensichtlich die alte Methode mit einem Schüttel-Thermometer unter der Achsel.

Hier ist der Basaltemperaturtest von Broda Barnes beschrieben.

Hier finden sie den Schilddrüsentest von Dr. Rind.

Quellen

Dr. Lowes Original-Studie zu den Thermometern

(1) Ciuraru, N.B., Braunstein, R., Sulkes, A., et al.: The influence of mucositis on oral thermometry: when fever may not reflect infection. Clin. Infectious Dis., 46:1859–1863, 2008.

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